Zum Jubiläum Chormusik erster Güte

Vier Röth-Chöre gaben ein beeindruckendes Konzert zum Silberjubiläum ihres Dirigenten


Der MGV „Eintracht“ Frickhofen kann’s auch komisch, wie hier bei „O Liebe“.
Der MGV "Eintracht" Frickhofen kann’s auch komisch, wie hier bei "O Liebe".
Dornburg-Frickhofen. 

 

Ein buntes Programm deutsch- und fremdsprachiger Sangesliteratur, virtuos vorgetragen, erlebten die Gäste beim Chorkonzert zum silbernen Dirigentenjubiläum von Jens Röth im ausverkauften Bürgerhaus. Der MGV Eintracht Frickhofen hatte den Abend organisiert und drei ebenfalls unter Röths Leitung stehende Westerwälder Chöre zur Mitwirkung eingeladen.

Ganz leise, nur mit wenigen Stimmen des 50köpfigen MGV "Eintracht", setzte der Gesang des Eröffnungsliedes "Salve Regina" ein, steigerte sich in einen kraftvollen Spannungsbogen, um dann wieder zurückhaltend zu enden. Auch das nächste Stück wirkte durch Sanftheit und die Stimmen wogten wie ein vom Wind bewegtes Kornfeld. 23 nationale und zwei internationale Wettbewerbe gewann der MGV "Eintracht" mit ihrem Dirigenten und zum Dank erhielt er nun einen eigens geschaffenen silbernen Taktstock.

Der gemischte Kirchenchor "St. Matthias" Steinefrenz/Weroth hat sich der Pflege der musica sacre verschrieben und steht nunmehr seit zehn Jahren unter dem Dirigat von Musikdirektor Röth. Die 40 Sänger und Sängerinnen erfüllten die geistlichen Lieder mit Freude und Lebendigkeit. Im zweiten Teil ihres Auftritts präsentierten sie moderne Spirituals und wurden von Röth am Klavier begleitet.

Im Jahr 1900 gründeten 21 sangesfreudige Männer die "MGV Frohe Stunde Weroth". Heute sind es fast doppelt so viele Sänger, deren Musik sich in einem ausnehmend wohlgefälligen Chorklang Bahn bricht. Von kleinen gesungenen Hüpfern bis zu gewaltiger, geschlossener Tonharmonie, gejubeltes Halleluja oder der Ausdruck tiefen Leidens – der Chor versteht es meisterlich, Gefühle zu vermitteln.

Die Leidenschaft des Singens in einem Auswahlchor führte die Sänger von "vocawäller" zusammen. Ihre Literatur umfasst sakrale Werke und traditionelle Männerchorstücke bis hin zu modernen Popsongs. Sie begeisterten das Frickhofener Publikum u.a. mit "Veno", einem Pflichtstück des internationalen Chorfestivals Praga Cantat, mit dem die "Frohe Stunde" Weroth 2007, der MGV "Eintracht" Frickhofen 2014 und die "vocawäller" 2015 in der Männerchorklasse siegten. Genial war auch ihre Version von "Rock me Amadeus" oder das "Rosestock, Holderblüt'" mit dem schönsten La-la-la des Abends.

Dass Jens Röth auch Spaß versteht, zeigte der MGV "Eintracht" Frickhofen mit "O Liebe". Das Lied handelt von einem sehr jungen, frisch verliebten Burschen, der nacheinander den Pfarrer, seine Mutter und seinen Vater fragt, ob er das Dirndel lieben darf. Allein auf diese Frage bekommt er teils schlimme Strafen angedroht, bis er schlussendlich sein Anliegen verzweifelt an den Herrgott richtet und zur Antwort erhält "Genau dafür hab ich’s Dirndel geschaffen…"